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Freequenns Literatouren 11. 12. 2025 und zu den Feiertagen

Das Jahr neigt sich schön langsam seinem Ende zu… wir von der Literatouren-Redaktion möchten uns herzlich bei all unseren Hörerinnen und Hörern für das Interesse und die Treue bedanken. Martha, Siegmund und mir macht es immer wieder enormen Spaß, unsere eigene Begeisterung für Literatur mit Ihnen/euch zu teilen… Das werden wir auch im nächsten Jahr so halten, es bleibt also dabei: Donnerstag um 8 (für die Frühaufsteher_innen) und Mittwoch um 22 Uhr (für die Nachteulen) gibt’s Interessantes aus der Welt der Literatur auf Radio Freequenns zu hören (zugegeben: natürlich auch immer wieder Sendungsübernahmen, denn jede Woche eine Ausgabe nur mit eigenen Beiträgen schaffen wir beim besten Willen nicht…) – und natürlich auch eine große Anzahl an Beiträgen, nämlich 182!!!, zum jederzeitigen Nachhören unter diesem Link!

Für die nächste Ausgabe am 11. Dez. 2025 (8 Uhr bzw. Wh. 17. 12., 22 Uhr) gibt’s wieder vier Buchvorstellungen – die sich, wie wir finden, auch als Geschenke für Weihnachten gut eignen – am besten natürlich im regionalen, stationären Handel erworben… denn nur so können wir davon ausgehen, dass es auch weiterhin „wundervolle Buchhandlungen“ in unserer Stadt geben wird! Wir haben folgende Bücher für Sie/euch gelesen:

Tijan Sila – Radio Sarajewo: Ein Roman über die Belagerung Sarajewos im Balkankrieg aus der Sicht eines etwa 10jährigen Buben geschildert… der dann mit seinen Eltern nach Deutschland flüchtet und 2024 den Bachmann-Preis gewinnt!!

Mareike Fallwickl – Und alle so still: Die österreichische Autorin in ihrem erfolgreichen Roman über Solidarität und Feminismus: Eines Tages scheint in einer Stadt alles aus den Fugen zu geraten, als Frauen sich in stillem Protest auf Straßen und Plätzen niederlegen und nicht mehr ihren Pflichten in Beruf und Familie etc. nachkommen.

Yasmina Reza – Die Rückseite des Lebens: Seit Jahren beobachtet die französische Autorin Strafprozesse und lernt dort auch jene Momente kennen, wo das Leben aus der Normalität in unbegreifliche Verbrechen kippt.

Andrej Kurkow – Picknick auf dem Eis: Dieser Roman erschien erstmals bereits 1996 (damals auf Russisch) und ist beinahe schon ein ‚Klassiker‘. Er lässt uns in das Leben des Protagonisten Viktor in Kiew eintauchen: Dieser teilt seine kleine Wohnung mit seinem Pinguin Mischa und finanziert sein Leben durch die Veröffentlichung von Nekrologen (also Nachrufen) auf prominente Personen der Gesellschaft, die danach tatsächlich sterben.

Diese Beiträge sind nach der Erstausstrahlung ebenso in unserem Literaturarchiv nachzuhören.

Was gibt es noch zu hören rund um die Feiertage?

DO, 18. 12., 8 Uhr: Weihnachtliche Literatur und Musik (Sendungsübernahme Radio Agora, Klagenfurt/Celovec)

MI, 24. 12., 22 Uhr, und DO, 25. 12., 8 Uhr: Der Tannenbaum – Geschichte von Hans Christian Andersen (Sendungsübernahme Radio Helsinki)

MI, 31. 12. 22 Uhr und DO, 1. 1. 2026, 8 Uhr: Das rote Mikro: Andrea Scrima -Auf der Suche nach den Vorfahren (Sendungsübernahme Radio Helsinki)

Also nochmal: Wir wünschen Ihnen/euch fröhliche, gemütliche und erholsame Feiertage – und uns, dass Sie/ihr auch mal die Zeit findet, in unsere Sendungen reinzuhören und ein Buch aufzuschlagen. Und natürlich PROSIT 2026 – da geht’s dann weiter mit neuen Beiträgen, eins darf ich schon verraten: Es wird eine Lesung mit der Autorin Barbara Rieger aus ihrem Roman Eskalationsstufen zu hören geben: Darin geht es um den Umgang mit (auch oft sehr subtiler und unterschiedlicher Form an) Gewalt an Frauen.

Bis dahin sagt ADIEU im Namen der Literatouren-Redaktion, Hilde Unterberger

DO, 6. Nov. 2025, 8 Uhr – Feministische Texte aus Admont (II) von IG fem

Wie schon in unserer Ausgabe vom 18. Oktober bringen wir diese Woche noch einmal feministische Literatur von der Gruppe IG fem (Interessengemeinschaft Feministische Autorinnen), die sich im Sommer 2025 ein paar Tage in Admont zu einem Schreibretreat aufgehalten haben. Diesmal handelt es sich um Prosatexte: Einmal verknüpft die Autorin Monika Gentner (großes Foto, privat) Impressionen und Erinnerungen an ihre Reise in die USA (vor rund 40 Jahren) mit einem kleinen Einblick in die US-amerikanische Literatur. Im zweiten Text handelt es sich um einen Auszug aus einem Roman von Verena Wagner – Titel: Klonmarie – der sich mit Einnahme und Auseinandersetzung mit der Mutterrolle auseinander setzt.

Monika Gentner lebt als Autorin und Germanistin in Wien, ist Mitglied des Österr. Schriftstellerverbandes, der IGFEM – Interessensgemeinschaft feministischer Autorinnen – und der Grazer Autorenversammlung. Ihr literarisches Handwerkszeug erlernte sie u. a. bei Gerhard Rühm und Julian Schutting und veröffentlicht vor allem in Literaturzeitschriften.

Verena Wagner ist Autorin, Journalistin und Bloggerin zum Thema Frauen im täglichen Leben mit Familie & Co. Den Blog kann man unter dem Titel mamirocks.com hören bzw. abonnieren. Sie hat bereits einige Bücher veröffentlicht: Familienbande im Jahreskreis, Lilly, Nikolas und die Gefahr im Pulverschnee, Naturzeit mit Kindern. (Fotocredit: Verena Wagner).

Diese Sendung wird am MI, 12. Nov. 2025, um 22 Uhr auf Radio Freequenns wiederholt (wie immer zu empfangen über UKW, Livestream oder App), außerdem ist sie im Literaturarchiv permanent unter diesem Link nachzuhören (wie viele andere Sendungen und Beiträge auch – darunter natürlich auch die Ausgabe mit IG Fem vom 18. Okt. 2025).

Rückmeldungen gerne direkt an die Literatouren-Redaktion 🙂

DO, 16. Okt. 2025, 8 Uhr: IG fem bringt feministische Literatur „on air“ (Wh. MI, 22. 10., 22 Uhr) und Nachhörlink!

IG Fem (Interessensgemeinschaft feministische Autorinnen) ist eine bunte Gruppe von Autorinnen in Österreich und Teil der internationalen IG Fem, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Literatur von Frauen und ihre feministischen Anliegen sowie auch gesellschaftskritische Problematiken ins Bewusstsein der Lesenden (und Hörenden!) zu rücken. Ziel ist die Gleichberechtigung der in der Literaturproduktion tätigen Frauen und das Sichtbarmachen ihrer literarischen Produktion und Schaffenskraft.

Im Juni 2025 war die Autorinnengruppe IG Fem auf Einladung von Anna Maria Körbisch ein paar Tage zu einem Schreibretreat in Admont und hat den Versuch unternommen, in ihrem literarischen Schaffen unter anderem auch auf den besonderen Ort (Benediktinerstift Admont als Jahrhundert lang anerkanntes geistiges Zentrum, an dem es nur relativ kurz auch ein Frauenkloster gab) und auf die gegenwärtigen Rahmenbedingungen Bezug zu nehmen. Es wurden Orte erkundet, literarische Skizzen erstellt sowie (teilweise auch im Diskurs mit den anderen Autorinnen) verfeinert und die Ergebnisse schließlich präsentiert.

In dieser Aufnahme haben folgende Autorinnen gelesen: Lena Kothgasser-Haider, Verena Wagner, Monika Gentner, Waltraud Schopf-Suchy, Judith Haunold, Ingrid Draxl, Brigitte Guschlbauer, Doro Pointner, Gerlinde Hacker, Eva Surma.

Von ihrer Lyrik bzw. ihren literarischen Ergebnissen ließ sich die aus Admont stammende „Gastgeberin“ und Künstlerin Anna Maria Körbisch inspirieren, d. h. sie hat, während die Autorinnen schrieben, berieten und aus ihren vor Ort geschaffenen Werken lasen, erste Skizzen angefertigt, die sie noch weiter bearbeiten wird. Körbisch begann als Autodidaktin, besucht aber auch Meisterkurse, um sich ständig weiter zu entwickeln. Lt. eigener Aussage frönt sie vor allem ihrer großen Vorliebe, dem Aquarell. Ihre Kunstwerke waren bei zahlreichen Ausstellungen im Ennstal und in und um Graz vertreten. Mehr Info dazu: www.körbisch.at

Diese Sendung wird auf Radio Freequenns am MI, 22. 10., ab 22 Uhr wiederholt und ist nach der Erstausstrahlung jederzeit unter diesem LINK nachhörbar.

In einer der nächsten Literatouren-Ausgaben folgen noch weitere Texte der Autorinnengruppe IG Fem. Einfach auf die Hinweise auf Website und Social Media achten.

Fotocredits: IG Fem bzw. Eva Surma

Ausblick auf die nächste Sendung: Gespräche zur Literatur anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2025, die am 15. Oktober wiederum ihre Pforten geöffnet hat – in Kooperation mit LITERADIO.

DO, 9. 10. 2025, 8 Uhr: Stadtbibliothek NEU in Liezen ** Lesetipps für den Bücherherbst

Das sind die Inhalte der neuen Ausgabe von FREEQUENNS LITERATOUREN am DO, 9. Oktober, um 8 Uhr:
Die Bibliothek Liezen ist in ihre neuen Räumlichkeiten im Stadthaus Arkade am Bahnhofweg eingezogen – das bedeutet mehr Platz für die vielen (rund 70.000!) Medien, mehr Nähe zu den Leser_innen, da nun mitten im Zentrum gelegen, noch dazu ausgeweitete Ausleihzeiten und Neuerungen beim Entlehnsystem. Darüber spricht Hilde Unterberger mit der Bibliotheksleiterin (und Bürgermeisterin der Stadt Liezen) Andrea Heinrich.

Dann gibt’s noch zwei ganz aktuelle Büchertipps von unseren lesefreudigen Redakteur_innen, nämlich Martha Pesec-Foltin: Sie hat Die Insel des kleinen Gottes von Alexander Pechmann gelesen, ein Buch über die Träume und Hoffnungen der Auswanderer im 19. Jh. in die so genannte „Neue Welt“ (Amerika), die oft nicht erfüllt wurden.

Und wir bleiben in Nordamerika, wenn Siegmund Klakl seine neue literarische Entdeckung vorstellt, nämlich Louise Erdrichs Roman Jahr der Wunder. Es geht um politische Unruhen in einer nordamerikanischen Stadt, rätselhafte Vorgänge in einer Buchhandlung und die Geister der Vergangenheit und auch indigene Herkunft… und das kommt vermutlich nicht von ungefähr, denn die Autorin hat mütterlicherseits deutsche Vorfahren und stammt väterlicherseits von einem Indianderhäuptling in North-Dakota ab. – Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt sie 2021 den Pullitzer-Preis.

In memoriam des österreichisch-US-amerikanischen Journalisten, Autors, Regisseurs und Dokumentarfilmers Stefan Troller, der vor wenigen Tagen im Alter von 104 Jahren starb, gibt’s eine kleine Würdigung seines Schaffens in einem Beitrag von Helene Fuchs zu hören.

Diese Sendung wird am MI, 15. Okt., um 22 Uhr auf Radio Freequenns wiederholt. Nach der Erstausstrahlung sind die Beiträge auch permanent unter diesem Link nachzuhören.

DO, 18. 9., 8 Uhr – Buchpräsentation Kurt Palm: „Trockenes Feld“ (Wh. MI, 24. 9., 22 Uhr)

In der Buchhandlung Buchundmehr in Schladming stellte der österreichische Autor, Filmemacher und Theaterregisseur Kurt Palm kürzlich sein neues Buch mit dem Titel Trockenes Feld (das ist die Übersetzung des Heimatortes Kapan seiner Eltern in Slawonien) vor. Er begibt sich darin auf Spurensuche seiner Familie – auch nach der Nazi-Vergangenheit seines Vaters – denn seine Eltern waren während des 2. Weltkriegs unabhängig voneinander aus Kroatien geflohen und landeten über Umwege in Oberösterreich. In vielen sehr persönlichen Erinnerungen vermittelt Kurt Palm sowohl bei der Buchpräsentation als auch im Roman selbst, was es heißt, als Flüchtende irgendwo zu stranden, eine Familie zu gründen und sich mit viel Arbeit durchzuschlagen – dabei aber immer das Gefühl zu haben, nicht „dazu zu gehören“, ein Gefühl, das sich häufig auch auf die Nachfolgegeneration überträgt. Und er erzählt auch über sein Aufwachsen in dieser Atmosphäre und wie er sich aufmachte, die dunklen Flecken in seiner Familie zu „erhellen“.

Diese Sendung wird am Mittwoch, 24. Sept., um 22 Uhr wiederholt und ab der Erstausstrahlung auch in unserem Literatouren-Archiv unter diesem Permanent-Link zeitlich unbegrenzt nachhörbar.

Großes Foto: Kurt Palm in der Buchhandlung BUCHUNDMEHR in Schladming

DO, 4. 9., 8 Uhr – NS-Geschichte im Comic – Buchpräsentation

„COMIC als Medium der Erinnerung“ hieß eine Tagung an der Kunst-Uni Linz zum Thema Erinnerungsarbeit. Darauf basierend erschien im Nov. 2024 bei Bahoe Books das Buch „NS-Geschichte im Comic“ von Hrsg. von Angela Koch, Florian Schwanninger, Maria Keplinger, Simone Loistl (Hartheim) – Untertitel: Lebensgeschichten, Erinnerungsorte, Perspektivenwechsel.

Im Juni dieses Jahres fand eine Präsentation dieses Buches in der Buchhandlung Moser in Graz statt, initiiert und organisiert von der Uni Graz mit der Anglistik-Dozentin Marie Dücker. Hilde Unterberger von der Literatouren-Redaktion war dabei und in der dieswöchigen Ausgabe sind Ausschnitte aus dieser Buchpräsentation zu hören.

Der Anspruch dieser Sendung ist es zu zeigen, dass Comic keineswegs seichte Unterhaltung und Spaß sein muss, weil immer noch viele Leserinnen und Leser, die mit diesem Medium nicht so vertraut sind, dabei vor allem an Micky Maus u. ä. denken. Die ersten Comics gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Doch vor allem das neuere Genre, die Graphic Novels (entstanden etwa ab 1980), behandelt auch ernste Themen in Bild und Schrift und außerdem in Buchform (also man ging weg von dem nicht so wertig wirkenden billigen Heftln!). Sie sind meist sehr aufwändig produziert (Papierqualität usw.) und richtet sich von den Themen her vor allem an erwachsene LeserInnen und auch an Jugendliche.

Wiederholung der Sendung: MI, 10. Sept., 22 Uhr. Außerdem ist diese Sendung wie immer zeitnah nach der Erstausstrahlung auch in unserem Sendungsarchiv mit diesem Permanent-Link jederzeit nachhörbar.

Dazu noch ein Hinweis in eigener Sache: Wie unsere regelmäßigen HörerInnen vermutlich schon mitbekommen haben, wird unsere Literatouren-Sendung ab nun am Donnerstag bereits um 8 Uhr in der Früh ausgestrahlt (ein Vorteil für alle Frühaufsteher_innen!), die Wiederholung am Mittwoch der Folgewoche um 22 Uhr bleibt unverändert. Und wie schon oben geschrieben: Es gibt auch die Option des Nachhörens…! WIR VON DER LITERATOUREN-REDAKTION HOFFEN SEHR, DASS SIE UNS AUCH ZUR NEUEN SENDEZEIT TREU BLEIBEN!

Im Bild v. l. n. r.: Maria Keplinger, Simone Loistl, Angela Koch (alle von der Uni Linz), Grafiker Nicolas Bleck, Marie Dücker (Uni Graz)

DO, 24. 7., 11 Uhr – Lesetipps für den Sommer bei Freequenns Literatouren

Liebe Literaturbegeisterte im Ennstal & allovertheworld!

Wir haben wieder fleißig gelesen und ein paar Bücher stellen wir in dieser Ausgabe gleich mal mit den wärmsten Empfehlungen vor – hier unser ‚Sommermenü‘ in aller Kürze:

Siegmund Klakl hat gelesen: von Samantha HARVEY den Roman „Umlaufbahnen“: Sechs Astronauten und Astronautinnen aus unterschiedlichen Nationen umkreisen in einer Raumstation die Erde. Wie verändern sich Denken und Fühlen? – Außerdem von Saša Stanišić: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie am Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“… allein schon der lange Titel macht neugierig – und die Lektüre wird Sie nicht enttäuschen, befindet der Rezensent.

Und die Entdeckungen von Hilde Unterberger: Petra PELLINI – Der Bademeister ohne Himmel. Darin geht es um die innige Beziehung der 15jährigen Linda zu dem an Demenz erkrankten über 80jährigen Hubert – ein flüssig lesbares, aber dennoch sehr berührendes Buch, bei dem jedoch auch immer wieder etwas Humor hervorblitzt,

sowie das schmale Anthologiebändchen „Aus dem Jerusalem des Nordens“ von Indre Valantinaite (Hg.) – eine kleine, dreisprachige (Litauisch, Hebräisch, Deutsch – letztere übersetzt von Cornelius Hell) Sammlung von Gedichten, die sich mit der Erinnerung an den Holocaust in der einstmals blühenden Stadt Vilnius auseinander setzt. 22 zeitgenössische Dichter und Dichterinnen beschäftigen sich darin mit der Vergangenheit dieser Stadt: Während des 2. WK fiel die große Mehrheit der jüdischen Bevölkerung dem Nazi-Terror zum Opfer.

Diese Sendung wird am DI, 29. 7., um 17 Uhr und am MI, 30. 7., um 22 Uhr wiederholt und ist außerdem nach der Erstausstrahlung ehest möglich auch in unserem Literaturarchiv jederzeit nachzuhören.

DO, 17. 7., 11 Uhr – Fiktion Heimat #3 – Über das Werk Helena Adlers

In der ersten und zweiten Folge dieser kleinen Reihe aus dem Literaturhaus Graz hörten wir bereits den österreichischen Literaturwissenschaftler Wolfgang Straub, der sich den Anfängen der so genannten Anti-Heimatliteratur und der Genese dieses Begriffs gewidmet hat und dann im speziellen dem Roman SCHÖNE TAGE von Franz Innerhofer, der zumindest in Österreich oft als einer der ersten dieses Genres genannt wird. Dann folgte Natalie Moser von der Uni Potsdam mit der Vortrag „Verkörperungen von Heimat, div. Heimatgeschichten der 2020er Jahre. Beide Sendungen sind auch in unserem Literaturarchiv permanent nachzuhören.

Heute die dritte Sendung zu diesem Thema: Zu Wort kommt diesmal die steirische Literaturwissenschaftlerin Daniela Bartens. Sie hat sich eindringlich mit dem Werk von Helena Adler beschäftigt, einer Autorin aus Salzburg. Sie wurde 1983 im Oberndorf bei Salzburg geboren und verstarb nach schwerer Krankheit bereits im Jänner 2024. Helena Adler war ihr Künstlername, um nicht mit Theresa Präauer verwechselt zu werden, sie war Schriftstellerin und auch bildende Künstlerin. Zu Lebzeiten veröffentlichte sie drei Romane (ein Triptychon, die Einzeltitel lauten: Herz 52, Die Infantin trägt den Scheitel links, Fretten), nach ihrem Tod erschien noch das Werk Miserere. – Daniela Bartens gibt in dieser Sendung einen fundierten Einblick in ihr Werk.

Das Symposion „Fiktion Heimat“ war eine Veranstaltung des Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung.

Wie immer ist auch diese Sendung nach der Erstausstrahlung in unserem Literaturarchiv nachzuhören. Außerdem gibt’s Sendungswiederholungen am DI, 22. 7., um 17 Uhr, und MI, 23. 7., um 22 Uhr.

Das Literatouren-Redaktionsteam wünscht angenehme Sommertage mit spannender/anregender/unterhaltsamer Literatur. Bleiben Sie uns treu!

DO, 26. 6., 11 Uhr – Fiktion Heimat #2 mit Natalie Moser: Verkörperungen von Heimat

Während in der ersten Sendung über das Symposion Fiktion Heimat im Literaturhaus Graz der Fokus des Literaturwissenschafters Wolfgang Straub auf dem Salzburger Autor Franz Innerhofer mit seinem Roman „Schöne Tage“ lag, verweist Natalie Moser von der Uni Potsdam auf die Ursprünge der Heimat- bzw. Anti-Heimatliteratur, den so genannten Dorfgeschichten und Dorfromanen, deren es in der deutschen Literatur zahlreiche Beispiele gibt. Ich erwähne hier nur einige Autor_innen, die vor allem im 19. Jh. sehr bekannt wurden: etwa Droste-Hülshoff, Johann Peter Hebel, Gottfried Keller (Romeo und Julia auf dem Dorfe)… natürlich gibt es auch Beispiele dieses Genres auf europäischer Ebene (Balzac, Turgenjew, Hamsun…) Doch auch in der Gegenwart, d. h. im 21. Jh., wird das Leben auf dem Lande in der Literatur nach wie vor verhandelt (z. B. Julie Zeh mit ihrem Roman „Unter Leuten“). Außerdem bezieht sie sich exemplarisch noch auf weitere Vertreter_innen dieses Genres (z. B. Ariane Koch, Raphaela Edelbauer, Ralph Tarayil, Sasa Stanisic u. a., die dem Topos Heimat durch unterschiedliche Herangehensweisen auf die Spur kommen wollen. Und sie stellte auch den Essayband „Eure Heimat ist unser Alptraum“ von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah (Hrsg.) vor.

Ergänzend zum Mitschnitt von Natalie Mosers Vortrag gibt es ein paar Textproben aus der eben genannten Anthologie zu hören und außerdem einen Beitrag aus unserem Archiv, nämlich die Rezension des Romans „Herkunft“ von dem im Vortrag ebenso genannten bosnisch-deutschen Autor Sasa Stanisic, verfasst von unserem Literatouren-Kollegen Siegmund Klakl.

Infos zur ersten Sendung mit Aufnahmen von diesem Literatursymposion sind hier zu finden. Die Reihe wird fortgesetzt.

Wiederholungen dieser Sendung am DI, 1. 7., 17 Uhr und am MI, 2. 7., 22 Uhr. Außerdem ist sie nach der Erstausstrahlung in unserem Literaturarchiv jederzeit nachzuhören.

DO, 19. 6. 2025, 11 Uhr: Freequenns Literatouren über Symposion „Fiktion Heimat“

Was sagt uns der Begriff „Heimat“ heute? Leidet er noch unter der missbräuchlichen Verwendung der NS-Ideologie bzw. wird er heute auch von der Neuen Rechten instrumentalisiert? Faktum ist jedenfalls, dass der Begriff wieder Konjunktur hat, während noch einige Jahrzehnte zurück alles, was in der Nähe von so genannter „Heimat“ angesiedelt war, von vielen argwöhnisch betrachtet wurde. Wie hat sich das in der Literatur niedergeschlagen bzw. wie setzte sich die Literatur in den letzten Jahrzehnten mit dem Begriff HEIMAT auseinander? Frühe österreichische Vertreter_innen dieses Genres wie etwa Karl Heinrich Waggerl oder Peter Rosegger werden immer noch verehrt. Doch es gibt auch internationale Literaten, die diesem Genre zugezählt werden wie etwa der Norweger Knut Hamsun, der Schweizer Charles Ferdinand Ramuz oder der Franzose Jean Giono – auch sie haben über die Härte und Segen des Landlebens, aber auch über Landflucht und ihre Folgen geschrieben.

Dann kamen die 70er und 80er Jahre des 20. Jh und es entstand der so genannte Anti-Heimatroman vs. Anti-Heimat-Roman vs. Antiheimat-Roman vs. Antiheimatroman (man beachte die unterschiedlichen Schreibweisen und welche Betrachtung sich daraus ergeben kann!). – Einer der ersten Vertreter war zu Beginn der 70er Jahre der Salzburger Franz Innerhofer mit seinem Roman „Schöne Tage“. Er stellte quasi die heile Welt am Land und auf dem Dorf auf den Kopf und daran konnte auch die Literaturkritik nicht vorbei gehen. Doch auch das Frühwerk des Kärntners Josef Winkler ist hier zu nennen und natürlich noch Thomas Bernhard und noch weiter zurück liegend Hans Lebert und Hermann Broch.

In der aktuellen Literatouren-Ausgabe ist der Vortrag des Wiener Literaturwissenschafters Wolfgang Straub (UNI Wien) zu hören, der Titel: „Der Wiedergänger. Zu den Konjunkturen des Begriffs Anti-Heimatliteratur“. Aufgenommen wurde er im Literaturhaus Graz beim Symposion Fiktion Heimat des Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung, kuratiert von Stefan Alker-Windbichler und Nicole Streitler-Kastberger. Weitere Mitschnitte dieser Veranstaltung werden in einer der nächsten Ausgaben ausgestrahlt.

Diese Sendung wird am MI, 25. 6., um 22 Uhr wiederholt und ist nach der Erstausstrahlung in unserem Sendungsarchiv jederzeit nachhörbar.

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